Anfangen für den Fortschritt -1. Parkettlegerwettbewerb in Bulgarien
Verband zur Förderung der Ausbildung im Parkettlegerhandwerk in Europa (EUFA P + F) unterstützt den Wettbewerb
Vom 20. – 22. März 2013 fand in Sofia der erste bulgarische Wettbewerb der Parkettleger statt. Dieser war der zur gleichen Zeit stattfindenden Baumesse angegliedert.
Für Philip Vladikov, dem Vorsitzenden des neu gegründeten bulgarischen Parkettlegerverbandes, war es ein mutiger Schritt ins kalte Wasser. Die Veranstaltung war von ihm in vorbildlicher Weise organisiert. Philipp Vladikov leitet in Sofia die Firma PHIVEX, die Parkettprodukte vertreibt und Bauvorhaben durchführt.
Am Wettbewerb nahmen zehn Mannschaften aus ganz Bulgarien teil. Dafür war in der Messehalle eine Fläche mit zehn Platten zum Verlegen eines Musters im Zweischichtparkett vorbereitet.
Den zehn Teilnehmern stand ausreichend Zweischichtparkett mit den Maßen 470 x 70 mm der Firma Bauwerk zur Verfügung. Für je zwei Teilnehmer gab es eine Zugkreissäge der Firma Festool und für alle Teilnehmer waren für die Nutarbeiten zwei stationäre Oberfräsen aufgestellt. Diese Maschinen wurden von den beiden Vertretern der Firma während des gesamten Wettbewerbs hervorragend betreut.
Am Nachmittag des 20. März wurden alle Teilnehmer in den Arbeitsplatz und in die Arbeit mit den Maschinen eingewiesen. Danach wurde die Wettbewerbsarbeit von Josef Heller von der Staatlichen Berufsschule Neustadt/Aisch vorgestellt. Zusammen mit Paul Fischnaller aus Südtirol war er als Vertreter des Verbandes zur Förderung der Ausbildung im Parkettlegerhandwerk in Europa (EUFA P + F) eingeladen. Jeder Teilnehmer erhielt eine Mappe mit den Zeichnungen. Damit hatten sie die Möglichkeit, sich am Abend auf die Arbeit vorzubereiten.
Beginn der Arbeit war am 21.März um 10.00 Uhr. Die Teilnehmer konnten an diesem Tag bis 18:00 das Parkett zuschneiden und verkleben. Am 22.März wurden dann die Platten geschliffen und geölt.
Fast alle Teilnehmer schafften die Aufgabe in der vorgebebenen Zeit. Interessant war es zu sehen, wie vielfältig die Techniken des Reißens und des Umgangs mit der Kreissäge waren. Im Gespräch dazu konnte man dann erfahren, dass, nachdem es keine gemeinsame Ausbildung gibt, im Arbeitsalltag jeder seine eigene Arbeitsweise entwickelt hatte.
Auffallend war, dass trotzdem alle sehr konzentriert und ruhig arbeiteten. Obwohl es manchmal Geduld erforderte, an der Maschine zu warten, nahm jeder Rücksicht auf den Mitbenutzer. Angenehm war es zu erleben, dass in einem sehr guten Arbeitsklima gearbeitet wurde.
Die Bewertung erfolgte durch je einen Partner eines jeden Teilnehmers, durch Paul Fischnaller und durch Josef Heller. Am Abschlussabend erhielten dann die drei Erstplatzierten und alle übrigen Teilnehmer Urkunden und Geschenke. Den ersten Platz belegte Oleg Ivanov aus Sofia.
Philip Vladikov dankte den Sponsoren – in der Hauptsache waren es: Bauwerk-Parkett, Forbo-Kleber, Phivex, Thomsit, Festool, ARDEX. Ist es doch so, dass ein Beginn zu neuen Formen der Ausbildung nur mit Hilfe dieser großzügigen Helfer gelingen kann.
Mit einem Essen, bei dem es viel Raum für Gespräche unter den Parkettlegern, Sponsoren und Gästen gab, wurde die Feier beschlossen.
Für Philip Vladikov war der Wettbewerb ein sehr gelungener Start, seine Ideen weiter umzusetzen. Er wünscht sich, dass die Veranstaltung der Anfang einer gezielten Ausbildung für die Parkettleger in Bulgarien wird. Ziele dabei könnten sein:
- dass im Verband ein Team entsteht, das sich der Aufgabe der Ausbildung annimmt.
- dass es Parkettlegerfirmen gibt, die in der Lage und bereit sind, in ihrem Betrieb nach aktuellen Plänen auszubilden
- dass von staatlicher Seite Schulen eingerichtet werden, in denen in geeigneten Räumen, mit modernen Einrichtungen, von fachlich versierten Lehrern junge Leute in Theorie und vor allem auch in der Praxis der Parkettverarbeitung geschult werden.
- Zu wünschen ist, dass mit der Einführung einer gezielten Ausbildung im Parkettlegerhandwerk die Arbeit beim Kunden in hoher Qualität ausgeführt wird und dass dadurch vermehrt Arbeitsplätze geschaffen werden.
Viele dieser Wünsche bedürfen sicher intensiver Vorbereitung und die Umsetzung wird Jahre dauern. Ein erster Schritt könnte es sein, durch den Verband den Unternehmern Kurse anzubieten. Das können veransdtaltungen sein, die von den Produktfirmen z.B. zum fachgerechten Prüfen des Untergrunds, zum Kleben, zur Oberfläche veranstaltet werden. Wichtig erscheint es aber auch, um den Arbeitsablauf beim Verlegen zu verbessern, die Parkettleger in moderne Technik der Bauaufnahme (z.B. Messen), zum Anreißen der Parkettelemente und besonders zum sicheren und wirtschaftlichen Arbeiten an den Maschinen, hier besonders an der Kreissäge, einzuweisen.
Die beiden Vertreter der EUFA P + F, Paul Fischnaller aus Südtirol und Josef Heller von der Berufsschule in Neustadt/Aisch, waren sehr angetan von der hervorragenden Organisation des Wettbewerbs durch Philip Vladikov, vom engagierten Mitmachen der Teilnehmer und von den positiven Vorstellungen für die Zukunft des Parkettlegerhandwerks in Bulgarien.
Dem Parkettlegerhandwerk in Bulgarien ist zu wünschen, dass der Wettbewerb der Start in eine erfolgreiche Zukunft ist.
Josef Heller
Aufgabenstellung
