Die tschechische Parkettleger-Innung luden Heinz Brehm und Josef Heller von der Europäischen Förderung der Ausbildung für Parkettleger und Fußbodentechnik e.V. (EUFA) ein, an einem Fortbildungsprojekt mitzuarbeiten.
So trafen sich im November acht tschechische Parkettleger mit den beiden EUFA-Vertretern in Osečná in der Nähe von Liberec zu einem Seminar.
Ziel des Seminars war, auf Meisterebene die theoretischen Grundlagen zum fachgerechten und reklamationsfreien Verlegen von Parkett zu schaffen.
Der erste Teil beschäftigte sich mit dem Erstellen von Aufmaßen als Grundlage für Angebote und einer erfolgreiche Verlegearbeit. Die Inhalte befassten sich mit den rechtlichen Vorgaben, mit Messtechniken, Ausfüllen von Aufmaßblättern, Berechnungen zu Flächen. An vorgegebenen Beispielen wurden die Maße ermittelt, die zum Verlegen von Böden im z.B. Fischgrätmuster notwendig sind. Zum Abschluss wurden dann noch die Anfangsstäbe gerissen und in Serie gesägt. Hilfreich dazu war der Hilfsanschlag für die Kreissäge. Als Anerkennung für die gute gemeinschaftliche Arbeit am Kurs erhielt jeder Teilnehmer einen Anschlag.
Die Auseinandersetzung mit einem geeigneten Raumklima führte dann zum Arbeiten des Holzes. Inhalte dazu waren: Holz und Feuchtigkeit, Schwinden und Quellen, Verformung durch den Einfluss wechselnder Feuchtigkeit. Rechnerisch konnte ermittelt werden, wie sich diese konkret auf die Veränderungen auswirken. Es wurde besprochen, wie wichtig eine Holzfeuchtemessung bei Anlieferung der Ware ist und wie die Kunden durch Einstellen des passenden Raumklimas Schäden vorbeugen können.
Der größte Teil der Zeit wurde für die Untergrundprüfung verwendet. Zur Feuchtemessung wurden verschiedene Techniken geübt – Umgang mit der HM BOX, elektronische Prüfgeräte, CM-Gerät und die Messtechnik der Korrespondierenden Relativen Luftfeuchte (KRL), Feuchtefindung mit aufgeklebter Folie.
Die Möglichkeiten zu Konstruktionen von Untergründen in Trockenbauweise wurden diskutiert. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass dadurch Feuchteschäden vermieden werden können, Wartezeiten sich verkürzen, die Arbeit beim Parkettleger bleibt.
Diskussion gab es zum Messen der Ebenheit. Die für deutsche Parkettleger verpflichtenden Vorgaben aus der DIN EN 18202 kennen die tschechischen Parkettleger nicht. Sie haben dazu eigene Bestimmungen.
Abschließend wurde die Klebetechnik zum Aufbringen von Parkett behandelt.
Vizepräsident Jiří Dvořák und Vorstandsmitglied Josef Černý waren für die Organisation verantwortlich. Die Innungspräsidentin Mariana Mahulíková informierte sich bei Ihren Besuchen von der erfolgreichen Fortbildung.
Die Teilnehmer erhielten zu den Themen von der EUFA erstellte Skripts, welche in tschechischer Sprache übersetzt wurden. Die aufwändige Übersetzungsarbeit dazu leistete Jan Klika.
Die Arbeit mit Personen zweier Sprachen kann allerdings nur gelingen, wenn die Sprachgrenzen aufgehoben sind. Frau Hana Tomešová stand dazu mit perfekter und energischer Sprache zur Seite. Die Übersetzung ging so flott, dass der Referent das Gefühl hatte, Frau Tomešová wüsste schon, was er sagen wird.
Für alle Teilnehmer waren es spannende Tage in Tschechien. Jede Seite konnte eine Menge an Erfahrungen mit nach Hause nehmen.
Von Seiten der tschechischen Parkettleger sind weitere Fortbildungen gewünscht.
Verfasst: Josef Heller, EUFA-Schriftführer